Wovon ist da eigentlich die Rede? Albrecht Kowalsky erklärt es Ihnen.

 

Abtreiben: Abtreiben heißt generell „loses Gestein abreißen“. 

Anfahren: Als Anfahren bezeichnete man die Fahrt mit dem Korb nach „unter Tage“.

Anschläger: Der Anschläger war für die Seilfahrt zuständig. Er hat Signale zur Verständigung mit den Maschinisten bedient. 

 

Bergewagen: Mit dem Bergewagen war das so: Da kam die Kohle rein, aber auch anderes Gestein. Es war so ein Waggon, auf den man alles Mögliche aufladen konnte, vorwiegend eben Gestein.

Betriebsführer: Der Betriebsführer ist ungefähr vergleichbar mit einem Geschäftsführer in einer ganz normalen Firma.

Blindschacht: Ganz allgemein ist ein Schacht so etwas wie ein normaler Aufzugsschacht. Bei einem Blindschacht ist es aber so, dass es keine Verbindung zur Außenwelt gibt. Ein Blindschacht beginnt und endet unter der Erde.

 

Einfahren: Einfahren und Anfahren ist das gleiche.

 

Fahrsteiger: Ein leitender Angestellter, der Vorgesetzter von mehreren Steigern war.

Flöz: Es gibt z. B. Kohlenflöze oder Eisenerzflöze. Allgemein ist ein Flöz eine flächenmäßig ausgedehnte Lagerstätte, die durch Ablagerungen entstanden ist.

 

Grubenwehr: Die Grubenwehr war quasi eine Art Feuerwehr. Sie war für die Rettung der Bergleute zuständig und bestand aus besonders qualifizierten Bergleuten, natürlich alles Freiwillige.

 

Hangendes: Das Hangende ist die Decke des Kohlenflözes.

 

Knappe: Beginn als Berglehrling. Nach einer 3jährigen Ausbildungszeit und bestandener Prüfung war man Knappe (Geselle).

Korb: Ein Korb ist das gleiche wie eine Aufzugskabine. Die Wände sind aus gelochtem Blech und auf dem Korbboden sind Schienen für die Förderwagen.

Kumpel: Ein Kumpel ist ein Bergmann.

 

Lehrhauer: Nach einer gewissen Zeit als Knappe bestand die Möglichkeit, Lehrhauer zu werden.

Liegendes: Das Liegende ist der Boden des Kohlenflözes. Das Hangende ist dann genau das Gegenteil.

 

Markennummer: Jeder Bergmann hatte seine eigene Markennummer. Vor der Anfahrt, also zu Beginn der Schicht, musste jeder seine Markennummer bei der Markenkontrolle abholen. Man nahm sie dann mit zur Lampenstube und gab sie dem Lampenmeister. Der legte sie auf ein Brett. Dann bekam der Bergmann seine Lampe. Nach Ende der Schicht gab man die Lampe wieder ab und bekam seine Markennummer zurück. So wusste der Lampenmeister immer, wer gerade in der Grube war und wer nicht.

 

Ortsältester: Der Ortsälteste war quasi der Vorarbeiter. Das ist gleichbedeutend mit dem Drittelführer.

Ortsbrust: Die Ortsbrust ist die Stelle, an der die Kohle gewonnen wird. Man benutzt auch den Begriff Vorort.

 

Pütt: Das ist ja im Grunde genommen nichts anderes als die Zeche.

 

Reviersteiger: Die ganze Zeche und später auch die Verbundbergwerke wurden in sogenannte Reviere eingeteilt. Jeder dieser Reviere hatte einen Vorgesetzten – den Reviersteiger.

 

Schacht: Der Schacht ist dazu da, dass man von oben nach unten kommt. Es gibt Schächte für die Personenbeförderung und Schächte, die nur für den Transport der Kohle da sind.

Schachtklappe: Eine Doppelklappe. Sie verschloss den Schacht wie ein Deckel und ließ sich in der Mitte auseinander klappen.

Schießmeister: „Schießmeister“ und „Sprengmeister“ oder auch „Sprengbeauftragter“ ist alles das gleiche. Man war für die Sprengungen „unter Tage“ verantwortlich.

Schlagwetter: Die Luft, die „unter Tage“ vorhanden ist, bezeichnet man allgemein als Wetter. Von Schlagwetter spricht man, wenn Methangas (auch Grubengas genannt) austritt. Es kann zu sogenannten Schlagwetterexplosionen kommen.

 

Seilfahrt: Eine Seilfahrt ist eine Fahrt mit dem Förderkorb, der bei Personenfahrten mit ca. 8m/sek., bei Materialfahrten und der Beförderung der Kohle bis zu 18m/sek. erreicht.

Sohle: Die Sohle hat nichts mit Schuhen zu tun. Die Sohle gibt an, in wieviel Metern man sich unter der Erde befindet.

Sprengbeauftragter: Der Sprengbeauftragte war für die Sprengung des Gesteins zuständig.

Sprengmeister: Ein Sprengmeister hatte dafür zu sorgen, das Gestein im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen, um weiter zur Kohle vordringen zu können.

Steiger: „Steiger“ waren technische Angestellte mit einer 5jährigen Ausbildung an der Bergvorschule und Bergschule. Steiger waren die Vorgesetzten der Arbeiter.

Streb: Im Streb wird die Kohle abgebaut.

Sumpfstrecke: Die Sumpfstrecke war eine tief liegende Strecke, die als Sammelbecken für die Grubenwässer diente, die von dort nach über Tage abgepumpt wurden, um das Grubengebäude wasserfrei zu halten.

 

Tübbingen-Ausbau: Hierbei handelt es sich um zusammengeschraubte Stahlelemente.

 

Über Tage: Über Tage befindet man sich, wenn man nicht anfährt.

Unter Tage: Unter Tage heißt einfach: nicht an der Erdoberfläche.

 

Vortrieb: „Vortrieb“ bedeutet: Herstellung einer Strecke.  

Vorort: Genau da, wo man die Kohle abbaut, ist man Vorort.

 

Wetter: Wenn man von „Wetter“ spricht, meint man Luft. „Verbrauchte Wetter“ ist also einfach schlechte Luft.